Carlfriedrich Claus

deutscher Künstler

* 4. August 1930 Annaberg

† 22. Mai 1998 Chemnitz

Herkunft

Carlfriedrich Claus stammte aus dem Erzgebirge. Seine Eltern, die politischem Druck ausgesetzt waren, ermöglichten ihm eine unabhängige musische Erziehung.

Ausbildung

C. wurde als Kaufmann ausgebildet. Zum bildnerischen Gestalten fand er als Autodidakt. Schon als Kind war sein Interesse für Kunst und Lesestoff unübersehbar. Mit zehn Jahren las er Heinrich Heine, Ernst Bloch, Karl Marx, Carl Einstein und entdeckte die Schriftzeichen der Kabbala, die ihm offensichtlich erste Erkenntnisse über die Veränderbarkeit der Sprachinformation durch Lautverschiebung lieferte. Um 1944 entstanden erste Aquarelle und Gedichte. Ab 1948 versuchte sich C. mit experimenteller Poesie und mit Klanggebilden.

Wirken

Als Vertreter der "Visuellen Poesie" trat der Zeichner, Schriftsteller und Sprachkünstler C. seit den 50er Jahren vor allem mit experimenteller Literatur, sprachphilosophischen und -psychologischen Texten sowie "Sprachblättern" hervor. In der Grenzzone zwischen bildnerischem und sprachlichem Ausdruck schrieb er aus dem Dialog mit sich und den gesellschaftlichen Prozessen die "Gesichts-Zeichen der Zeit". "Bewußt und willentlich", so die Süddeutsche Zeitung (12.11.1987), erzeugte er nach eingehender Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema seine gezeichneten Sätze, "Denklandschaften", "Vibrationstexte", "Schriftwucherungen", "Schreibschriftgewächse" oder ...